Man kann Probleme nicht einfach weglachen

April 28 // 0 Kommentare
Die häufige Kritik an der Lachyoga-Methode, der man als Lachyoga-Trainer*in oft begegnet, ist: "Man kann Probleme doch nicht einfach weglachen." In diesem Beitrag teile ich mit dir, wie du in solchen Situationen souverän reagieren kannst.

Vor Kurzem erhielt ich diese Frage von einer Lachyoga-Trainerin, die vor Kurzem unsere
Lachyoga-Ausbildung absolviert hat:

"Hallo Gosia
Gestern kam ich in eine kurze Diskussion wegen Lachyoga.
Nachdem mein Mann stolz erzählt hatte, dass ich Lachyoga-Leiterin sei und er auch von Lachyoga überzeugt ist, wurde uns gesagt 'man könne nichts weg lachen'. Ich hatte dann auch nicht mehr gross die Gelegenheit in dieser Runde näher darauf einzugehen.

In unseren Lach-Gruppen kommt das Lachyoga aber so gut an. Die Menschen freuen sich mal abschalten zu können. In dem Kreis gestern war z.B. ein Psychiater, ein Mann der Kirche und zwei LehrerInnen. Keiner konnte was mit unserem schönen Lachyoga anfangen. Es hat mir sehr weh getan. Wie verhältst Du Dich, wenn es Dir passiert ?

Liebe Grüße, M., die immer lacht"

Liebe M.,

danke, dass du deine Erfahrung teilst und danke für diese wundervolle Frage. Ich kann gut nachempfinden, wie schmerzhaft es ist, wenn Menschen das, was uns so am Herzen liegt, nicht verstehen oder sogar abwerten. Gerade wenn wir selbst sehen, wie viel Gutes Lachyoga bewirkt – zum Beispiel in deinen Gruppen –, tut so eine Reaktion besonders weh.

Ich möchte dir hier ein paar Tipps weitergeben, die mir in meiner über 13-jährigen Tätigkeit als Lachtrainerin immer sehr geholfen haben. 

1). Nimm es nicht persönlich

Wenn mir so etwas passiert, versuche ich mir bewusst zu machen: Jeder Mensch bringt seine eigene Geschichte, seine eigenen Vorurteile und Prägungen mit. Manche Menschen haben noch nie erlebt, wie befreiend Lachen ohne Grund sein kann. Oder sie haben gelernt, Emotionen zu kontrollieren, anstatt sie zu leben. Das hat nichts mit uns persönlich zu tun und schmälert auch nicht die Wirkung von Lachyoga.

In solchen Momenten atme ich innerlich tief durch und erinnere mich: „Ich weiß, was Lachyoga bewirken kann. Ich sehe es in den strahlenden Gesichtern, den berührenden Rückmeldungen, der neu erwachten Lebensfreude. Das reicht. Es ist nicht meine Aufgabe, jeden zu überzeugen. Manche sind einfach (noch) nicht bereit dafür.

2). Im Lachyoga geht nicht darum, alles weglachen zu wollen

Beim Lachyoga geht es nicht darum, Probleme zu verdrängen oder kleinzureden. Vielmehr hilft bewusstes Lachen, innere Stärke, Optimismus und Resilienz aufzubauen – genau die Ressourcen, die wir brauchen, um Herausforderungen besser zu meistern. Mit der Zeit erleben viele, dass Lachen nicht alles „wegmacht“, aber den eigenen Umgang mit schwierigen Situationen enorm erleichtert.

Wenn es also passt, sage ich manchmal etwas wie:
„Lachyoga bedeutet nicht, Probleme wegzulachen, sondern trotz allem Lebensfreude zu erleben. Gerade für Menschen in schwierigen Situationen ist es eine kraftvolle Ressource.“ 

Manchmal lasse ich es auch einfach stehen und lächle innerlich. Denn ich weiß: Das Saatkorn ist vielleicht trotzdem gesät.

3). Wissenschaftliche Studien erwähnen

Manchmal hilft es auch, in solchen Momenten kurz und ruhig darauf hinzuweisen, dass die positive Wirkung von Lachyoga auch wissenschaftlich sehr gut belegt ist. Hunderte von Studien zeigen, dass regelmäßiges Lachen Stress reduziert, das Immunsystem stärkt und sogar depressive Symptome lindern kann. Gerade bei medizinischen oder akademisch geprägten Menschen kann dieser Hinweis ein kleiner Türöffner sein – einfach, weil sie Fakten schätzen.

Ich erwähne an dieser Stelle gerne die Meta-Studie der Uni Jena (2022), die belegt, dass das gespielte Lachen, wie es im Lachyoga praktiziert wird, sogar gesünder ist als spontanes Lachen.

Die Lachyoga-Methode wurde auch von einem Arzt entwickelt, der sich vor allem von wissenschaftlichen Studien inspirieren ließ, die die heilende Kraft des Lachens nachgewiesen haben.

Vielleicht hast du mich schon sagen hören: "Ich nehme das Lachen ernst" – eben aus den oben genannten Gründen. 😊

4). Last but not least: Begeisterung statt Überzeugungsarbeit

Wir Lachtrainer sind keine Missionare, die andere von der Kraft des Lachens überzeugen müssen.Wir sind eher wie Magnete – wir ziehen die Menschen mit unserer Begeisterung an, die bereit sind, sich auf diese Freude einzulassen. Und solche Menschen gibt es mehr, als man denkt. Und sie finden uns. 

Direkt nach meiner Ausbildung wollte ich unbedingt jeden von Lachyoga überzeugen, denn ich empfand es als eine wunderbare Methode, die so viel Gutes bewirken kann. Ich wollte, dass jeder die heilende Wirkung dieser Methode erfährt.

Doch mit der Zeit habe ich verstanden, dass, wenn ich versuche, andere zu überzeugen, ich oft auf Widerstand stoße. Aber wenn wir einfach unser Strahlen bewahren und unsere eigene Begeisterung für diese Methode leben, spüren die Menschen, dass da etwas Echtes und Kraftvolles ist.

Lass dich nicht entmutigen, liebe M! Dein Lachen wird genau die Menschen erreichen, die es gerade brauchen. Strahle deine Begeisterung für Lachyoga nach außen, und du wirst sehen, wie sie ansteckend wirkt.

Jeder, der deine Freude spürt, wird sie mit anderen teilen und so entsteht eine wunderbare Welle der positiven Energie. Vertraue darauf, dass du genau im richtigen Moment zur richtigen Zeit da bist – dein Lachen wird den Unterschied machen! 😊

Ich drücke dich ganz lieb,

Deine Gosia

Trage dich in meinen HAPPY-NEWSLETTER ein und erhalte regelmäßig Tipps & Tricks für ein glückliches und gesundes Leben!

Hat dir dieser Artikel gefallen?

Weitere tolle Inhalte findest du hier: